„Freitag ist Platttag – Fredag is Plattdag“

Ministerpräsident Stephan Weil übernimmt erneut die Schirmherrschaft

„Platt is cool“ lautet der Name des Projekts der Landschaftsverbände und der Niedersächsischen Landesschulbehörde, aus dem die Aktion „Freedag is Plattdag“/“Fräidai is Seelterdai“ entstanden ist. Wie cool Plattdeutsch wirklich ist, weiß auch Ministerpräsident Stephan Weil, der die Aktion in diesem Jahr bereits zum dritten Mal als Schirmherr unterstützt:

„Ich muss ja gestehen, ich verstehe Platt zwar sehr gut, aber ich spreche es nicht. Das tut mir immer wieder leid, wenn ich Leute miteinander schnacken höre. Dabei kommt ein Gemeinschaftsgefühlt, eine Verbundenheit zum Ausdruck, die einen neidisch werden lassen. Ich kann nur diejenigen beglückwünschen, die das können und das Spracherbe pflegen. Wenn also ‚Freedag is Plattdag‘ auch in diesem Jahr wieder kräftig die Werbetrommel für das Plattdeutsche rührt, würde mich das sehr freuen“, sagt der Ministerpräsident in seiner Videobotschaft, die unter www.landesschulbehoerde-niedersachsen.de abrufbar ist.

Wer noch kein Platt bzw. im Saterland Saterfriesisch sprechen kann, sollte es an den Freitagen im September ausprobieren, so die Idee der Kampagne „Freedag is Plattdag“. Alte Hasen, die die Sprache schon können, werden ermuntert, freitags so viel Platt wie möglich zu reden – auch mit Gesprächspartnern, mit denen sie sonst auf Hochdeutsch verkehren.

Durch offensiven Umgang mit der Regionalsprache könne man die „Hierarchie der Sprachen einmal auf den Kopf stellen, andere Plattsprecher in seiner Umgebung finden und Platt in die Öffentlichkeit holen“ erklären die Mitorganisatoren aus den Landschaften und Landschaftsverbänden in Niedersachsen und die Beraterinnen und Berater für Niederdeutsch und Saterfriesisch aus der Niedersächsischen Landesschulbehörde. Die Voraussetzung dafür ist gegeben: Plattdeutsch verstehen können die meisten Niedersachsen nach eigener Aussage, das belegten Umfragen. Alle Platt- und Friesischsprecherinnnen und -sprecher sind deshalb herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und die Sprache einfach „in den Mund zu nehmen“.

Auch die Schulen sind zur Teilnahme eingeladen. Aus diesem Grund hat die Niedersächsische Landesschulbehörde alle Schulen im Land angeschrieben, um interessierte Lehrkräfte, Plattsprecher und Betreuungspersonal über die Idee zu informieren und zum Mitmachen zu motivieren.

„Ich freue mich sehr, dass an vielen niedersächsischen Schulen jetzt auch die Vermittlung von Platt noch weiter intensiviert werden wird“, so Ministerpräsident Stephan Weil.

Die Schulen können sich mit kreativen Aktivitäten – beispielsweise mit Spielen, Musik, Theater, Vorträgen – oder auch einfach mit Plattdeutsch-Sequenzen im regulären Unterricht beteiligen. Ideen dazu gibt es unter www.schoolmester.de.

Mitmach-Material in Form von Plakaten, Postkarten usw. geben die teilnehmenden Landschaften und Landschaftsverbände an alle Interessierten aus. Deren Kontaktadressen sind zu finden unter www.platt-is-cool.de.

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