Englandfahrt nach Canterbury

oder „How do I get Wi-Fi?“

Februar 2019. Mit großen Erwartungen und voller Vorfreude starteten wir am 3. Februar unsere lang ersehnte Reise nach England, genauer gesagt nach Canterbury, eine mittelalterliche Stadt in der Grafschaft Kent. Wir, das sind 26 Schülerinnen und Schüler, sowie Frau Schuller und ich, Frau Probst.

Sehr früh am Morgen gegen kurz vor 6 Uhr bestiegen wir unseren Bus und die Reise ging los. Auf uns warteten über 800 km Strecke und eine Fahrtzeit von 15 Stunden, aber davon ließen wir uns nicht abschrecken. Nach einigen großen und kleinen Pausen inklusiver Busfahrerwechsel, Wiebke übernahm das Steuer, erreichten wir gegen 16 Uhr den Fährhafen in Dünnkirchen. Die Überfahrt verlief ohne große Probleme, auch wenn einige Schüler ein paar Schwierigkeiten mit dem Wellengang hatte, aber vielleicht lag es auch an den vielen Süßigkeiten während der Fahrt. Von Dover war es dann zum Glück nur noch ein Katzensprung nach Canterbury, worüber wir alle sehr froh waren. Unsere Unterkunft war in einem viktorianischen Gebäude mit vielen Treppen und verwinkelten Zimmern. Nach einem schnellen Abendessen hieß es dann Zimmerverteilung, sich einrichten und schlafen gehen.

Am Montag stand die Erkundung von Canterbury auf dem Plan, aber zunächst stärkten wir uns am reichhaltigem Frühstücksbuffet inklusive English Breakfast. Danach hieß es fertig machen und nach einem kurzen Marsch trafen wir uns mit unsrem Guide zur Stadtführung. Wir trotzten dem Wind und Regen und erhielten einen guten Überblick über die Geschichte und Lage der Stadt. Im Anschluss war dann endlich Freizeit angesagt und die Schüler verschwanden sofort in Kleingruppen in den verschiedenen Fastfood Läden oder gingen shoppen. Bei einigen galt das Motto „Shop until you drop!“ Nachmittags trafen wir uns zur Stadtrallye wieder. In Gruppen von max. 6 Schülern mussten sie bestimmte Informationen über die Stadt sammeln und abends wurde ein Quiz ausgefüllt. Gewonnen haben Johanna, Joana, Celine, Antonia und Laura. Der Abend stand dann zur freien Verfügung und unter dem Motto „How do I get Wi-Fi?“.

Am Dienstag ging es dann bei trockenem, aber immer noch windigen Wetter und bepackt mit Lunchpaketen nach London. Endlich konnten die Schüler die Sehenswürdigkeiten sehen, die sie aus ihrem Englischbuch kennen. Zunächst starteten wir eine Stadtrundfahrt mit Rosie. In ‚Easy-English‘ informierte sie uns über die wichtigsten Dinge der Stadt. An dieser Stelle muss auch Wiebke, unsere Busfahrerin, erwähnt und gelobt werden. Nicht nur, dass sie ganz oft mit großen Augen von Passanten angestarrt wurden, sondern sie hat uns mit einer Souveränität durch London bzw. England gefahren. Bei ihr konnten wir uns von Beginn an sicher fühlen. Während der Stadtrundfahrt sahen wir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten, stoppten beim Buckingham Palace und viele Schüler stellten fest, dass sich doch schon viel Englisch verstehen. Anschließend ging es nach einer kurzen Mittagspause in den Tower of London, um die Crown Jewels und die Beefeater zu sehen, wie auch die „really important Ravens“. Die größte Faszination ging natürlich von den Kronjuwelen aus. Abends zurück in Canterbury sucht sich jeder etwas zu essen, was aber überhaupt nicht schwierig war und die neuesten Infos und Erfahrungen mussten an Freunden und Familie geschickt werden.

Am Mittwoch hieß unser Ziel noch einmal London. Dieses Mal war der Besuch der Westminster Abbey geplant. Die Schüler, wie auch wir Lehrer, waren fasziniert von der Größe der Kirche und den vielen Grabstätten. Ganz oft wurde die folgende Frage gestellt: „Liegen da wirklich Leichen unter den Steinen?“ Was wir nur bejahen konnten. Die Schüler konnten sich das einfach nicht vorstellen, was sie dann aber noch mehr beeindruckte. Die Gruppe zeigt ein großes Interesse und verhielt sich vorbildlich. Anschließend war etwas Zeit zum Souvenirshoppen bevor wir einen kleinen Rundgang durch den Stadtteil Westminster starteten. Bei Sonnenschein sahen wir Westminster Palace, Downing Street, Horse Guards überquerten die Themse an Golden Jubilee Bridge und erblickten das London Eye. Auf Wunsch der Gruppe fuhren wir an diesem Tag schon früher zurück damit die Schüler/innen mehr Freizeit in Canterbury haben. Abends hieß es dann schon Zimmer aufräumen und Koffer packen.

Am Donnerstag war die erste Aufgabe nach dem Frühstück Zimmer aufräumen, Koffer fertig packen und alles im Bus verstauen. Aber unsere Abreise sollte erst am Nachmittag beginnen, vorher wollten wir noch eine Bootstour machen. Aber aufgrund des hohen Wasserstandes, Boote dürfen dann nicht fahren, wurden wir in zwei Gruppen bei strahlendem Sonnenschein durch die Stadt geführt und erhielten weitere Informationen über die Stadt. Nach einer kurzen Pause besichtigten wir dann noch die Canterbury Cathedral, die Wiege der anglikanischen Kirche. Die muss man gesehen haben, wenn man in dieser Stadt ist. Auch hier konnten wir das vorbildliche Verhalten der Gruppe feststellen. Im Anschluss war noch Zeit die letzten Mitbringsel oder Verpflegung für die Rückreise zu besorgen, denn um 16 Uhr hieß es Abschied nehmen. Dieses Mal verlief die Fährfahrt viel ruhiger und die Gruppe war bester Laune. Im Laufe der Nachtfahrt wurde es dann ruhiger, da die Müdigkeit doch stärker war. Nur bei den Pausen tauchten verschlafene Schüler auf, um sich etwas zu bewegen oder die Toilette aufzusuchen. Ohne irgendwelche Probleme erreichten wir am Freitagmorgen dann wieder Bardowick, wo wir von glücklichen Eltern empfangen wurden.

Nach über 2000km Fahrt, einer verlorenen Zimmerkarte, der Erkenntnis Englisch doch verstehen und sprechen zu können und unendlichen vielen Einkaufstüten kann folgendes Fazit gezogen werden:

Die Schüler waren stets bester Laune, pünktlich, höflich und zeigten Interesse bei den verschiedenen Aktivitäten. Auch wenn es ab und an mal kleine Probleme gab, lag alles im normalen Bereich. Englische Häuser sind anders als deutsche Häuser. Besonders die Fenster sind abenteuerlich und durch die meisten zieht es. Aber das schreckt uns nicht ab. Geld tauschen ist einfacher als vorher gedacht, denn die Engländer sind sehr hilfsbereit und nett. Das englische Essen ist viel besser als sein Ruf und English Breakfast ist wirklich lecker. Wir nehmen jedes Wetter, egal was kommt. Ohne Handy geht heutzutage gar nichts mehr. Aber wie soll man auch sonst die vielen Eindrücke teilen? Viele wollen noch mal nach England fahren.

Abschließend können wir sagen, es war eine schöne, lustige und erfolgreiche Englandfahrt.

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