Mit Geschichten über Lotta, Greg und den drei Ausrufezeichen
Bardowick. Wenn die Tage kürzer werden und die Vorfreude auf Weihnachten langsam in der Luft liegt, ist es an der Hugo-Friedrich-Hartmann-Oberschule Zeit für eine liebgewonnene Tradition: den Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen. In diesem Jahr traten vier talentierte Vorleserinnen und Vorleser an, denn aus jeder der beiden sechsten Klassen hatten sich zwei Klassensieger qualifiziert.
Als aufmerksame Zuhörer waren in diesem Jahr traditionell wieder die die fünften Klassen eingeladen – die 5.1, 5.2 und 5.3. Sie durften sich über lustige Geschichten aus Lottas Leben, spannende Fälle der drei Ausrufezeichen und den witzigen Stories aus Gregs Tagebuch freuen.
Beim diesjährigen Schulentscheid des Vorlesewettbewerbs der Hugo-Friedrich-Hartmann-Oberschule präsentierten die vier Klassensiegerinnen und Klassensieger stolz ihre Lieblingsbücher. Neben zwei Schülerinnen aus der Klasse 6.2 trugen auch Rilinda und Elias aus der 6.1 dazu bei, dass dieser Tag zu einem besonderen Erlebnis wurde. Gespannt lauschten die Kinder des fünften Jahrgangs den Vorleserinnen und Vorlesern, die sich offenbar hervorragend vorbereitet hatten. Sie lasen flüssig und viele der Zuhörer hingen ihnen sprichwörtlich an den Lippen. Einige von ihnen waren dabei besonders aufgeregt – denn im kommenden Schuljahr stehen sie selbst auf der Bühne.
Eine Sechstklässlerin berichtete im Anschluss, dass sie sich „sehr geehrt“ gefühlt habe, als sie Klassensiegerin wurde. Für sie sei sofort klar gewesen, am Schulentscheid teilzunehmen. Zweifel oder Ängste bestanden nicht, allerdings habe sie in der Nacht zuvor vom Vorlesewettbewerb geträumt.
Lesen bedeutet für sie vor allem eins: Eintauchen in Fantasiewelten. Besonders gern greift sie zu Gregs Tagebuch. Auch für den Wettbewerb wählte sie daraus eine Textstelle – weil das Buch „witzig, gut geschrieben und mit vielen Bildern einfach total Spaß macht“. Zuhause hatte sie die ausgewählte Szene „immer wieder geübt“, bis sie sich sicher fühlte.
Hannah aus der 6.2 gab Einblicke in ihre Lesevorlieben. Sie ist großer Fan der Reihe Mein Lotterleben, die sie wegen des Humors und der Nähe zum eigenen Alltag schätzt. Für das Vorlesen sieht sie einen Punkt als entscheidend an: „Flüssiges Lesen ist das Wichtigste, damit man gut folgen kann.“
Rilinda berichtete, dass sie sich in ihrem Buch besonders mit der Figur Kim identifizieren könne: „Sie sieht mir äußerlich ähnlich und charakterlich bestimmt auch.“ Wenn sie die Autorin ihres Buches treffen könnte, würde sie fragen, warum es pro Band immer nur einen Fall gibt. Mehrere Fälle in einer Geschichte fände sie spannender und abwechslungsreicher. Würde ihr eigenes Leben als Buch erscheinen, trüge es den Titel „Freundschaft und Familie“, denn diese beiden Werte sind ihr besonders wichtig.
Elias hingegen bereitete sich eher kurzfristig vor – unterstützt von seiner Oma, da seine Eltern beruflich stark eingebunden sind. Für ihn ist Lesen eine schöne Alternative zum Handy: „Man kann einfach mal in eine Fantasiewelt abtauchen.“ Er ist überzeugt, dass gegenseitiger Zuspruch beim Vorlesen viel bewirken kann: „Wenn man gesagt bekommt, dass man gut vorlesen kann, macht es direkt mehr Spaß.“
Obwohl keiner der Teilnehmenden plant, später Autor oder Autorin zu werden – Elias schreibt zwar privat Geschichten, sieht darin aber kein Berufsziel – war die Freude am Lesen und Vorlesen an diesem Tag für alle spürbar.